Gemeine Wespe
Vespula vulgaris
Im Detail
Die Gemeine Wespe oder auch Gewöhnliche Wespe (Vespa vulgaris) ist eine Wespenart aus der Gattung der Kurzkopfwespen (Vespula) und gehört damit zu den Echten Wespen (Vespinae). Neben der Deutschen Wespe (Vespula germanica) ist sie eine der häufigsten Wespenarten.
Erkennungsmerkmale
Die Königinnen der Gemeinen Wespe werden bis zu 20 Millimeter lang. Die Arbeiterinnen sind mit 11 bis 14 Millimetern deutlich kleiner.
Die Drohnen erreichen Körperlängen bis 17 Millimeter.
Die schwarz-gelbe Warnzeichnung der Gemeinen Wespe deutet darauf hin, dass es sich um ein giftiges Insekt handelt.
Die gelb-schwarze Hinterleibszeichnung umfasst gelbe und schwarze Binden sowie schwarze Punkte an den Vorderrändern der gelben Binden, die meistens an die schwarzen Binden anschließen. Je nach Volk und Individuum können die Binden der Gemeinen Wespe auch denen der Deutschen Wespe sehr ähneln.
Zuverlässig von der Deutschen Wespe zu unterscheiden ist die Gemeine Wespe anhang ihrer Zeichnung auf der Stirnplatte. Während die Deutsche Wespe dort ein bis drei linienförmig angeordnete, schwarze Punkte oder einen kleinen geraden, oftmals auch unterbrochenen schwarzen Strich aufweist, befindet sich auf der Stirnplatte der Gemeinen Wespe ein breiter schwarzer Strich, der sich, ähnlich wie ein Anker, nach unten hin verdickt.
Lebensweise
Die Gewöhnliche Wespe bildet einjährige Staaten, die im Herbst zugrunde gehen. Die Nester werden im Frühjahr häufig im Erdreich angelegt, etwa in alten Mäusenestern oder Bauten von Maulwürfen.
Regelmäßig gründet die Königin ihren Staat aber auch in Gebäuden, wie z. B. auf Dachböden oder in Gartenhütten, manchmal auch in Rolladenkästen oder hinter Verschalungen. Die kartonartigen Nester können einen Umfang von bis zu 2 m erreichen und 10 übereinander liegende Wabenetagen enthalten. Die Wabenetagen sind von einer Schutzhülle umgeben, die zahlreiche, muschelförmige Lufttaschen enthält. Die Kolonien können recht groß werden und aus bis zu 5.000 Wespen bestehen.
Im Herbst sterben alle Wespen einer Kolonie – mit Ausnahme der im Spätsommer geschlüpften Jungköniginnen. Diese gründen im darauffolgenden Frühjahr wieder eine neue Kolonie.
Vorkommen
Es handelt sich um eine einheimische Wespenart, die in ganz Deutschland sehr häufig ist. Die Tiere bauen ihre Nester regelmäßig in Schuppen, Garagen oder Dachböden und gelten als typische Kulturfolger.
Welche Probleme können Wespen verursachen?
Wespenstiche können unangenehm und schmerzhaft sein. In der Regel sind sie jedoch ungefährlich; Schwellungen heilen nach ein paar Tagen wieder ab. Bei einigen Menschen treten jedoch nach einem Stich allergische Reaktionen auf. Diese beginnen mit Nesselsucht, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, bis hin zu Atemnot. Daher sollte bei auftretenden Symptomen umgehend ein Arzt gerufen werden!
Umgang mit der Gemeinen Wespe
Durch den Appetit auf Fleisch und süße Lebensmittel wird diese Art, besonders zum Ende der Saison, beim Grillen und an offenen Lebensmitteln im Garten oder auf der Terrasse, lästig. Verzichten Sie bestenfalls auf das Grillfest im Freien.
Vor den Einflug in Wohnräume kann ein Insektengitter für Abhilfe schaffen.